Die aus Oldenburg stammende Bärbel Gerdes ist eine begeisterte Leserin der Werke Uwe Johnsons. Als Bibliothekarin an einer Hochschulbibliohek geriet sie bereits über ihren Beruf mit dem Mecklenburger Autor in Berührung. Ein Kollege empfahl ihr, diesen Autor einmal zu lesen, und brachte ihr als Vorgeschmack seine vierbändige Taschenbuchausgabe im schönen Schuber mit. Diese hatte sie verführt, sodass sie schon bald darauf zu den Johnson-Begeisterten gehörte. Auch wenn sie seinen Schreibstil zunächst sperrig und schwer zu lesen fand, las sie sich mit etwas Geduld ein und verstand zunehmend die Ironie Johnsons. Vor allem gefällt Bärbel Gerdes die Mischung aus politischen Denken bzw. Schreiben und den komischen Kommentaren zur New York Times in seinem Hauptwerk. Aber auch seine sehr schönen Landschafts- und Personenbeschreibungen beeindrucken sie. Ihr letzter Urlaub stand auch im Zeichen des Autors: Mit dem Fahrrad auf den Spuren Johnsons, um seine Sehnsucht nach Mecklenburg noch besser verstehen zu können. Über die Uwe Johnson-Gesellschaft wurde sie auf das Projekt »Eine Stadt liest Uwe Johnsons Jahrestage« aufmerksam, an dem sie mit der Lesung des heutigen Tageskapitels sehr gern teilnimmt.