21. Februar 1968 – Gabriele Meuer

19680221Einem guten Freund ist es zu verdanken, dass Gabriele Meuer das heutige Tageskapitel liest. Dieser erzählte ihr und ihrem Mann vom Projekt »Eine Stadt liest Uwe Johnsons Jahrestage« und zu dritt meldeten sie sich zum Mitlesen an. Auch die weite Anreise aus Hannover scheuten sie dabei nicht.
Gabriele Meuer ist begeistert davon, dass eine ganze Stadt für ein literarisches Projekt begeistert werden konnte. Seit 20 Jahren gehört die Gymnasiallehrerin für Deutsch und Geschichte im Ruhestand einem literarischen Kreis an, der sich u. a. auch mit Johnsons Jahrestagen beschäftigte, was die Besichtigung der Mecklenburger Schauplätze beinhaltete. Zurzeit arbeitet sie ehrenamtlich im Vorstand der Goethe-Gesellschaft Hannover. Gabriele Meuer bewundert Johnson für seine Kunst, feinste Gefühlsregungen und Gedanken in ihrer Entstehung darzustellen und sie dann in einer Figur – im heutigen Kapitel ist es Pastor Wilhelm Brüshaver – zu einem Entschluss reifen zu lassen. Was ihr ebenfalls an den Jahrestagen gut gefällt, ist die Verbindung zwischen Fiktion und historischer Realität, bezogen auf die NS-Zeit und die Jahre in der DDR, beides verknüpft mit den politischen Ereignissen der Gegenwart, vor allem aus der damaligen US-Perspektive.