Tobias Woitendorf beschreibt sich selbst als »Rostocker mit Unterbrechungen«. In der Hansestadt aufgewachsen, führte ihn sein Studium der nordischen Literaturen nach Berlin. Literatur hat für ihn eine große Bedeutung, der Autor Johnson ist ihm dabei schon früh begegnet. So hat er bereits Das Dritte Buch über Achim, die Mutmassungen über Jakob und Ingrid Babenderde gelesen. Für Tobias Woitendorf ist Johnson größer als Böll und Grass; er glaubt, Johnsons Literatur werde länger leben. Tobias Woitendorf schätzt an dem Mecklenburger Autor, dass er sich politisch nicht vereinnahmen ließ. Keine Frage, dass er bei »Eine Stadt liest Uwe Johnsons Jahrestage« mitmachte. Erfahrung konnte er schon sammeln: Er war ebenfalls Teilnehmer bei der Echolot-Lesung in der Marienkirche. Das heutige Kapitel wählte Tobias Woitendorf, weil er etwas vorlesen wollte, das die politischen Entwicklungen im Jahr 1968 darstellte.