In Johnsons Werken fand Philipp Kluwe Fragmente auch seiner eigenen Vergangenheit: Seine Beziehung zu alten Bahngleisen findet er motivisch wieder, Erinnerungen an das unbeschwerte Kanufahren auf der Warnow mit seinem Cousin werden wachgerufen. In der Kindheit waren für Philipp Kluwe aber hauptsächlich die Welten weit außerhalb unserer Galaxie interessant, die ihm von DDR-Autoren spannend erzählt wurden. Seine Vorliebe für die Science-Fiction und experimentierfreudige Literatur im Allgemeinen fand dort ihren Beginn und setzt sich bis heute fort. Johnsons Werke begegneten Philipp Kluwe erstmals an der hiesigen Universität. So wusste er anfangs nur: »Der schreibe so über Mecklenburg von damals« und verband damit augenblicklich eine Art literarische Volksmusik. Schnell war der Kontakt zur Uwe Johnson-Gesellschaft gefunden, sodass Philipp Kluwe durch eine Ankündigung auf »Eine Stadt liest Uwe Johnsons Jahrestage« aufmerksam wurde. Er wollte diese logistische Meisterleistung unterstützen und mitwirken, diesen Autor seinen womöglich zukünftigen Lesern näherzubringen. Darüber hinaus möchte er auch seine Eltern stolz machen, wenn sie ihn im Radio hören. Vor allem aber motivierte Philipp Kluwe die Tatsache, dass seine Stimme Teil einer Sammlung wird, die für jeden hörbar ist.