Der literarisch interessierte Kinderarzt aus Bremen mit mecklenburgischen Wurzeln hat sich über Jahre mit dem Werk Uwe Johnsons vertraut gemacht. Zunächst war er nur neugierig, warum der Autor als schwierig galt. Nach der Lektüre der Mutmassungen verstand er zwar das Vorurteil, teilte es aber nicht. In den Jahrestagen entdeckte Dr. Walter-Friedrich Voss den Johnson’schen Kosmos und verfiel der darin entfalteten Sprache, ihrem Sound und einer Erzählweise, die sich als akribisch, eigenwillig und hintersinnig erweist, auch rätselhaft erscheinen kann und vielfach durchzogen ist von einer subtilen, nur ein wenig verborgenen Ironie. In der bipolaren Konstruktion der Jahrestage zwischen New York und Mecklenburg sah er eigene Lebensthemen gespiegelt. Das Leseprojekt »Eine Stadt liest Uwe Johnsons Jahrestage« findet er großartig und beispielhaft. Dr. Walter-Friedrich Voss hofft, dass es viele Zuhörer haben und auch über die Sendetage hinaus Verbreitung finden wird.